10 Februar 2009

T&S-Objektive, Polaroids, Holga und Fake-Fotos


T&S-Objektive sind Spezialobjektive, die erlauben die optische Achse zu "schiften" (Verscheiben) und zu "tilten" (Verschwenken). Anwendungsgebiet ist die Architektfotografie. Durch schiften und tilten werden die perspektivische Verzerrungen minimiert. Einfacher gesagt - die stürzenden Linien werden gerade gebogen. In allgemeinen verwendet man bei solche Aufnahmen eine ziemlich kleine blende (so um die 22) - dadurch ist die Schärfentiefe extrem groß. Wenn man die blende jetzt öffnet, kann man durch tilten und schiften den Bereich, wo das Bild scharf ist, punktuell steuern. Der Effekt ist verblüffend - die Motive sehen wie aus Lego-Steine gebastelt. Hier ein paar Beispiele


 



Polaroid- und Holga-Kameras werde ich jetzt nicht erklären. Durch bestimmte physikalische und/oder chemische Eigenschaften von Objektiv, Kamera und Film werden die Fotos entsprechend verfälscht und tragen eine bestimmte „Charakter“, so dass jeder sagen kann: „Das ist eine Holga (Pola)…“. Hier auch ein paar Beispile. Und hier einige Holgas


Und wenn man nicht ein paar tausend Euro für einen T&S-Objektiv ausgeben will/kann? Oder keine Lust hat mit Spielkameras und Filme zu arbeiten? Ja, dafür gibt es kleinen „Progrämmchen“ und eine Menge Filter und Tutorials im Netz.


Ganz niedlich ist das sog. Poladroid. Fast automatisch werden beeindruckende Polaroids samt Rahmen und Fingerabdruck dazu, erzeugt. Man kann das Entwicklungsprozess förmlich beobachten. Sogar das „Wedeln“ was bei normalen Polaroids die Entwicklung beschleunigt wird simuliert.



 


Eine „Tilt&Shift Maker“ und eine "Holganizer" gibt es natürlich auch. Ich bevorzuge das Simulieren von solchen Effekten mit Photoshop. Wenn man weiß wie die Bilder aussehen sollen, ist das nachmachen nicht extrem schwer und die Kontrolle auf das Aussehen viel besser.


Nun komme ich zu der Fragen, die mich beschäftigen: Ist die Erstellung von solche Fake-Fotos legitim? Muss man immer dazu sagen: „Ja, das ist eine fake“?


Ich weiß es nicht…


Es ist immer lästig, wenn man mit einen technischen Effekt übertreibt; wenn man immer wieder, bei jedes Motiv, einen T&S-Objektiv verwendet. Genau so ist es lästig, wenn man immer wieder das Polaroid-PlugIn einsetzt. Wenn man aber bestimmte Ziel verfolgt… Darf man dann so eine Fake-Bild erstellen?



 


 


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo Sweti :)
Nun, ich persönlich halte nichts davon, einen Effekt per EBV zu fingieren. Das gilt für Polaroid ebenso wie für Lomografie. Es eigentlich auch egal , ob man angibt, dass es ein Fake ist - wer genau hinschaut, der sieht, dass ein HolganizerBild schlicht und ergreifend keine Lomografie ist. Eine Fälschung ist eben immer zu erkennen.